Menschen mit einer hohen Bewusstheit, einer guten Selbsterkenntnis und einer ausgeprägten mentalen Reife und Selbstführung leben die absolute Selbstverantwortung. Sie wissen daher, dass Veränderungen nie im außen, sondern immer im Inneren stattfinden.
Es sind die inneren Veränderungen, die sich dann in den äußeren Umständen zeigen. Mahatma Gandhi sagte einmal: „Wir müssen die Veränderung in der Welt sein, die wir sehen wollen!“ Veränderung beginnt nie bei anderen, sondern immer bei jedem von uns selbst. Und eine persönliche Veränderung kommt vor einer gesellschaftlichen Veränderung. Denn eine gesellschaftliche Veränderung setzt immer eine persönliche Veränderung voraus. Und dazu braucht es Selbstverantwortung.
Alles, was Du brauchst, um in Deinem Handeln und Leben irgendetwas zu verändern, steckt in Dir und nicht in irgendwelchen äußeren Umständen. Es sitzt tief in Dir selbst. Und dies gilt es immer wieder aufs Neue zu entdecken. Du brauchst auch nicht verharren, sondern kannst sofort, jetzt, anfangen, etwas zu verändern. Deine Selbstverantwortung lässt grüßen.
Ich habe immer mehr den Eindruck, technisch sind wir wie Einstein, menschlich wie Azubis. Die Technik entwickeln wir ständig weiter und weiter. Doch unsere Zukunft, davon bin ich hundertprozentig überzeugt, steht und fällt jedoch mit der Frage: Können wir aufschließen mit der menschlichen, der emotionalen Seite?
Die Antwort darauf wird unsere Zukunft und die Richtung unseres aktiven Handelns bestimmen. Und diese menschliche Seite bedeutet: Mit Freude, erfolgreich und glücklich zu arbeiten. Sozusagen auf einem neuen Level zu arbeiten. Geht das? Ja, das geht! Und dafür gibt es eine Formel: Übernimm die einhundertprozentige Selbstverantwortung. Und zwar für alles, was in Deinem Leben geschieht.
Die komplette Verantwortung zu übernehmen bedeutet dann auch, die Ausreden in die Ecke zu stellen. Diese cleveren Sprüche und Entschuldigungen einfach außen vor zu lassen.
„Keine Zeit“ – das ist die „dümmste“ aller Ausreden. Jeder von uns hat alle Zeit, die es gibt. Täglich 24 Stunden. Wer also sagt, er habe „keine Zeit“, der meint wirklich: Dafür möchte ich mir keine Zeit nehmen. Wer also für seine Gesundheit und sein Wohlbefinden oder für Sport und Bewegung keine Zeit hat, der sagt im Klartext: „Ich weiß zwar, dass es wichtig ist, aber ich ziehe es vor, meine Zeit mit weniger wichtigen Dinge zu verplempern.“ Wer sagt, „ich habe keinen Bock“, dem kann die Lust von anderen auch nicht herbeigeredet werden.
„Das bringt sowieso nichts“ – das ist die Manageralternative für „keine Lust“, da bei Führungskräften ein Mangel an Antriebsenergie wegen der Gefahr einer Schädigung des eigenen Images verpönt ist.
„Sündenbocksuche“ – „Meine Frau versteht mich nicht“, „mein Chef hat keine Zeit für mich“, „die Politiker bringen nichts auf den Weg“, „die Chinesen machen den Markt kaputt“, „die Bedingungen sind einfach nicht optimal“, „das Wetter war einfach nicht passend“, „ich kannte eben nicht die richtigen Leute“, „mir fehlte es an der richtigen Technik“, „ich hatte das Wissen eben nicht“, „das Kantinenessen macht dick.“ Also jetzt wissen wir´s. Das Kantinenessen war´s. Dachte ich mir´s doch. Es hat zuerst richtig listig auf dem Teller gelegen, verführerisch einladend gestarrt und uns anschließend im wahrsten Sinne des Wortes hypnotisiert, dass es unter Ausschaltung unseres freien Willens sich seinen Weg in den Magen suchte. Wirklich richtig dumm mit der Selbstverantwortung gelaufen, oder etwa nicht?
Damit Du richtig nachvollziehen kannst, was ich meine, habe ich hier noch ein Beispiel für Dich: Ein eher schmächtiger Junge will ein richtiger Mann werden. Er kauft sich das Buch „Erfolgreiches Bodybuilding für Männer“ vom Bodybuildermeister schlechthin, Arnold Schwarzenegger. Als er es so nach und nach liest denkt er sich: „Super, das ist genau das richtige Buch für mich!“ Er geht also einmal die Woche für eine Stunde in ein Fitnessstudio. Dort macht er dann eher schlecht als recht seine Übungen. Größtenteils jedoch quatscht er mit anderen Besuchern und schaut den Mädels hinterher. Seine ach so liebgewonnenen Fast-Food- und Burgerernährung möchte er natürlich nicht ändern. Nach einem halben Jahr betrachtet er sich im Spiegel und stellt fest, dass er immer noch dürr und schmächtig wie ein Hering ist. Schließlich behauptet er, das Buch von Arnold Schwarzenegger sei einfach nicht zu gebrauchen. Schließlich habe er die Umsetzung selbst ausprobiert und es hat einfach nichts gebracht. Das ist Sündenbocksuche ersten Grades, die besagt: Die anderen sind schuld. Keine Spur von Selbstverantwortung.
„Aufschieberitis“ – Kennst Du Menschen, die sich erst auf den letzten Drücker auf eine Hausarbeit, Klausur, Besprechung, Kundenpräsentation oder sonst etwas Wichtiges vorbereiten? Der Schutzmechanismus, der dahinter steht, ist jedoch schnell geoutet. Er heißt: „Lieber faul als doof.“ Denn wer schlecht vorbereitet abschneidet, kann nachher sagen: „Kein Wunder, dass ich nicht so gut war. Ich hatte ja keine Zeit, mich richtig vorzubereiten. Hätte ich so viel gebüffelt wie all die Streber, hätte ich die anderen locker in den Schatten gestellt.“
„Ich hab´s ja versucht“ – ist noch so ein cleveres Ausredenvokabular und heißt übersetzt: Ich habe entschieden, dass das Nichterreichen meines Ziels ebenfalls ein akzeptabler Weg ist, mit meinem Leben fortzufahren. Denn in jedem Versuchen steckt vorsichtshalber schon einmal die Entschuldigung für das Nichtgelingen.
Wer die Selbstverantwortung für seine Handlungen, seine Gefühle und für seine persönliche Leistung ablehnt, entlässt damit den Einzigen aus der Pflicht, der ihm helfen könnte, die Welt aus seinem Kopf zu kontrollieren, nämlich sich selbst. Zugucken statt mitspielen: Emotionen aus zweiter Hand sind bei vielen hoch im Kurs. Emotionen wie sie die Klatschpresse und die Medien Tag für Tag und Woche für Woche liefern und anbieten. Was z. B. im englischen Königshaus vorgeht, ist ja durchaus auch interessanter als das, was in den eigenen vier Wänden passiert. Zugucken in der breiten Medienlandschaft ist für solche Menschen geradezu prädestiniert, die sich nicht mit ihrem eigenen Handeln, Leben und ihren eigenen Gefühlen auseinandersetzen wollen.
Wir sind schon wirklich clever, oder? Was uns so alles einfällt, nur damit wir bestimmte Vorsätze oder Veränderungen nicht umsetzen müssen. Doch solange wir solche cleveren Ausreden in unserem täglichen Handeln und Leben benutzen, steht auch eines fest: Wir haben noch nicht die richtigen Emotionen zu unserem neuen Verhalten aufgebaut. Wenn Du jedoch die richtigen Emotionen aufbaust und mit Deinem neuen Weg verbindest, dann springen Deine Motivation, Deine Begeisterung an und Du führst Dich selbst auf ein vorher nicht gekanntes Level in Deinem Leben.
Wie das funktionieren kann und was dies mit Selbstverantwortung zu tun hat, zeigt diese bedenkenswerte und wahre Geschichte:
Am 23. Juni 1940 wurde in den Südstaaten der USA ein Mädchen geboren. Ein schwarzes Mädchen. Sie stammte aus ganz einfachen Verhältnissen und wuchs in einer Familie mit sieben Geschwistern und elf Halbgeschwistern auf. Ihr Vater war Tagelöhner und ihre Mutter Putzfrau. Und dann schlug auch noch das Schicksal unerbitterlich zu: Denn in ihrer Kindheit erlitt sie eine Reihe schwerer Krankheiten. Sie erkrankte unter anderem an Kinderlähmung. Und diese Krankheit setzte ihr linkes Bein außer Gefecht.
Ihre Mutter zog sie daraufhin in einem kleinen Wagen 20 Kilometer zur nächsten Stadt, damit sie untersucht werden konnte. Doch der Arzt sagte zu ihnen: „Sie wird niemals mehr laufen können. Seien Sie froh, wenn sie keine allzu großen Schmerzen hat.“ Doch die Mutter fand sich mit dieser Aussage des Arztes nicht ab. Sie glaubte ganz fest daran, dass ihre Tochter eines Tages wieder gehen und laufen können wird. Und immer wieder ermunterte sie auch ihre Tochter uns sagte zu ihr: „Du wirst irgendwann wieder laufen können. Glaube an Dich, glaube daran. Du wirst irgendwann wieder laufen können.“
Die Mutter nahm auch noch einen zweiten und einen dritten Job an, um mehr Geld für die Behandlungen der Tochter verdienen zu können. Jeden Tag massierte sie ihrer Tochter das Bein, damit die Durchblutung besser angeregt wird. Für die Tochter war dies teilweise mit sehr großen Schmerzen verbunden. Doch immer wieder sagte die Mutter zu ihr: „Glaube daran mein Kind, eines Tages wirst Du wieder laufen können!“
Und nach einiger Zeit konnte sie, zwar unter starken Schmerzen, schon einige Meter gehen. Und es wurden mit der Zeit immer mehr Meter, die sie gehen konnte. Sie lief jeden Tag immer mehr, weil sie einfach Freude daran hatte, wieder laufen zu können. Und so lief sie irgendwann schneller als alle anderen in ihrer Klasse. Sie lief irgendwann schneller als alle anderen in ihrer Region. Sie lief irgendwann schneller als alle anderen in ihrem Land.
Und dann kamen die Olympischen Sommerspiele 1960 in Rom. Sie lief dort die 100 Meter, die 200 Meter und die 4-mal-100-Meter-Staffel und holte dabei drei Goldmedaillen. Ihr Name: Wilma Rudolph, genannt „die schwarze Gazelle“.
Bei einer gelebten Selbstverantwortung ist kein Platz für Ausreden!
Was für eine Leistung! Was für eine Geschichte! Was für ein Einsatz! Was für eine Selbstverantwortung!
Welche Ausreden hast Du jetzt noch, etwas nicht anzupacken?
Deine Leistung, Deine Ergebnisse im Handeln und Leben hängen immer auch direkt vom Grad Deiner Selbstverantwortung ab und von der Fähigkeit, selbstständig zu denken und zu handeln. Und das Beste ist: Du brauchst auf keinen anderen zu warten, sondern kannst die Dinge um Dich und vor allem in Dir selbst verändern.
Du kannst immer aktiv handeln. Du kannst Dich und Dinge immer verändern. Ganz egal, was andere dazu sagen!
Wer aufhört zu jammern, kommt ins Handeln.
Wer handelt, übernimmt Selbstverantwortung.
Wer Selbstverantwortung übernimmt, gestaltet.
Wer gestaltet, übernimmt die Regie für sein Leben.
Entdecke in Dir, was möglich ist!
Dein Jürgen Zwickel