Spürst und erkennst Du das auch?
Viele Menschen leben nach der Devise „noch schnell“. Noch schnell das Telefonat, noch schnell zum Sport, noch schnell den Einkauf erledigen, noch schnell etwas essen, noch schnell…
Zudem erhöht sich das Tempo durch die ständige Erreichbarkeit. Oder zumindest durch unseren weit verbreiteten Glauben, ständig erreichbar sein zu müssen. Glaubst Du auch, ständig erreichbar sein zu müssen?
Hieraus hat sich bereits eine Angst gebildet: Nomophobie. So heißt die Angst, nicht erreichbar zu sein.
Und natürlich dürfen auch die sozialen Netzwerke nicht fehlen: Facebook, Twitter, Linkedin…Alles Aktuelle muss von vielen hierüber nach außen gegeben werden. Denn die Welt da draußen soll ruhig wissen, wie es uns geht. „Stehe am Bahnsteig. Der Zug hat fünf Minuten Verspätung. Stress. Stress. Stress.“ „Sitze gerade vor meinem Milchkaffee. (Natürlich ist da das Bild auch noch mit dabei). Wo sitzt ihr?“ Förmlich jeder Atemzug wird zu einem unglaublichen Erlebnis gemacht.
Doch ganz ehrlich: Dreht sich die Welt nicht ohne diese Botschaften genauso weiter? Brauchen viele von uns solche Botschaften nur, um auf sich aufmerksam zu machen? Um gesehen zu werden? Vielleicht auch aus Angst, einfach vergessen zu werden?
Und dann ist da natürlich noch dieser ständige Blick auf das Smartphone oder Handy. Ist Dir das auch schon aufgefallen? Ist eine neue Nachricht gekommen? Was tut sich auf WhatsApp?
Verstehe mich bitte richtig. Ich finde all die vielen technischen Möglichkeiten die wir haben sehr nützlich. Ich nutze selbst auch viele davon. Doch die Frage die mich dabei immer stärker beschäftigt ist: Beherrschen wir diese Geräte noch oder beherrschen diese Geräte mittlerweile uns? Wie ist das bei Dir?
Denn alles wovon wir im Leben abhängig sind, sei es von Dingen, Situationen oder auch anderen Menschen, wird uns über kurz oder lang Schmerzen bereiten. Denn alles was Du hast, hat irgendwann Dich. Wir machen uns den Stress und diese Alltagshektik mit diesen Verhaltensweisen und diesem hohen Tempo doch selbst.
Aber ist es nicht möglich, sich einfach mal für 15 Minuten herauszunehmen? Sich einfach mal auszuklinken? Einfach mal für kurze Zeit nur die Umgebung genießen, den Sternenhimmel betrachten oder einfach das machen, wozu ich gerade Lust habe und was mir Freude macht?
Kannst Du diese Tage, jeden Tag für Dich einfach mal 15 Minuten anhalten? Kannst Du einfach mal den Stoppschalter drücken? Kannst Du die Einsamkeit im Dich herum genießen? Kannst Du Dich dann in dieser Zeit mit Deinem wahren Ich beschäftigen? Wer bist Du wirklich? Immer wenn Du anhältst, Du Dich ausklinkst und Du die Zeit nur mit Dir verbringen kannst, hast Du die Chance, Deinem wahren Wesenskern immer ein Stück näher zu kommen.
Mache doch die nächsten Tage einmal folgende Übung über Dich und Deine Zeit. Schreibe Dir jeden Tag nur ganz kurz auf, was die meiste Zeit an diesem Tag in Deinem Leben beansprucht. Und dann frage Dich doch einmal:
- Wie wichtig war das wirklich für mich und für andere?
- Wie sehr war ich wirklich Ich selbst in dieser Zeit?
- Hat diese Zeit mir mehr Energie genommen oder hat sie mir mehr Energie gegeben?
Sei gespannt was Du Dir alles aufschreibst und welche Antworten Du Dir selbst auf diese Fragen gibst. Und vor allem: Was bedeuten diese Antworten für Dich, Deine Zukunft und Dein wahres Ich?
Ich wünsche Dir viele gute und inspirierende Erkenntnisse im Umgang mit Deiner Zeit.
Und mache Dir immer bewusst: Lebe DEIN Potenzial – denn in Dir steckt einfach mehr…
Motivierende und inspirierende Grüße
Jürgen Zwickel