Kennst und spürst Du das auch? Die täglich unzähligen Urteile die wir so fällen. Über uns selbst, über andere und auch über Situationen bzw. auch Aufgaben?
Ich meine solche Aussagen und Urteile über andere die sich in etwa so anhören:
- Wie sieht der oder die denn wieder aus?
- So wie sich der oder die verhalten hat geht das doch gar nicht.
- Der glaubt wohl der ist was besseres.
- Also die Präsentation war meiner Meinung einfach nicht gut gemacht.
- Der muss ja Zeit haben…
- Mit dem Geld was der hat würde ich mich auch leichter tun…
Ich könnte diese Aufzählung sicherlich noch seitenweise fortsetzen.
Aber nicht nur über andere Menschen, nein auch über Situationen bzw. Aufgaben urteilen wir. Und teilweise urteilen wir über solche Situtionen bzw. Aufgaben sehr schnell, meiner Meinung nach viel zu schnell. Denn ist erst einmal ein Urteil von uns gefällt, dann wird es mit der Zeit immer schwerer und herausfordernder die Situation bzw. die Aufgabe auch unter einem anderen, meistens sogar hilfreicheren und förderlicheren, Gesichtspunkt zu sehen und zu erkennen.
Und solche Urteile hören sich dann häufig so an:
- Mit dieser Situation will ich mich gar nicht beschäftigen.
- Diese Situation bzw. diese Aufgabe ist zu schwer für mich.
- Diese Situation fordert mich einfach nicht richtig.
- Diese Situation langweilt mich.
- Bei dieser Aufgabe komme ich doch viel zu schnell an meine Grenzen.
- Das Ganze bringt doch eh nichts.
- Das haben wir so noch nie gemacht.
Kennst Du auch solche Aussagen bzw. Urteile? Erkennst Du Dich darin vielleicht auch sogar wider?
Jeder von uns urteilt. Über uns selbst, über andere Menschen, über Situationen und auch über Aufgaben. Das ist nur allzu menschlich. Und doch gilt es, sich immer wieder ganz bewusst zu fragen, was uns diese Urteile letztlich bringen?
Werden wir dadurch besser? Entwickeln wir uns dadurch als Persönlichkeit weiter? Kommen wir damit unseren Potenzialen, unseren Möglichkeiten und auch unserem persönlichen Erfolg wieder ein Stück näher?
Nein! Mit Sicherheit nicht. Solche Urteile bringen uns nicht weiter. In den meisten Fällen passiert sogar das Gegenteil. Sie schränken uns ein: In unserer Sichtweise, in unserem Denken, in unserem Handeln, in unserem Umgang mit anderen Menschen, in unseren Ergebnissen, in unserem Erfolg. Ja, sie schränken letztlich unsere Lebensqualität und unser positives Lebensgefühl ein.
Denn bei jedem Urteil gehen wir von uns weg. Wir bekommen einen Impuls von außen und fast schon reflexartig meinen wir, darüber ein Urteil fällen zu müssen. Müssen wir das wirklich? Musst Du das wirklich? Wie intensiv und wie häufig urteilst Du über Dich, über andere und über Situationen und Aufgaben? Und in welche Richtung gehen dann Deine Urteile? In eine positive oder eher in eine schwächende, trennende oder auch manchmal sogar verletzende Richtung?
Es geht darum, dass wir uns solche Situationen, in denen wir meinen wieder urteilen zu müssen, wieder viel stärker und klarer bewusst werden. Dass wir heraustreten aus dem unbewussten Urteilen und uns der Situationen bewusst werden und sie uns bewusst machen.
Und uns dann in diesem Moment eines möglichen Urteils drei wichtige Fragen stellen:
Warum urteile ich überhaupt so, wie ich urteile?
Würden andere Menschen genauso urteilen?
Würde ich auch so urteilen wenn ich glücklicher, zufriedener und stärker wäre?
Ich wünsche Dir weiterhin persönlich viel Erfolg und möglichst viele vorurteilsfreie Begegnungen und Situationen.
Motivierende und insprierende Grüße
Jürgen Zwickel