Wenn wir mehr Leben spüren wollen, dann brauchen wir das Leben der persönlichen Natürlichkeit. Oder anders ausgedrückt: Mehr Leben braucht das eigene Sein.

Du brauchst Dich nicht verstellen, nur um anderen zu gefallen. Du musst Dich auch nicht kleiner machen, nur damit andere Menschen sich in Deiner Gegenwart nicht unwohl fühlen. Entweder man mag Dich und nimmt Dich so, wie Du bist oder man lässt es. Es ist nicht entscheidend, bei allen Menschen beliebt zu sein, sondern es ist entscheidend, dass Du mit Dir im Reinen bist und ganz Du selbst bist.

Viele Menschen sind sich ja selbst ihr größter Kritiker. Wie ist das bei Dir? Kritisierst Du Dich mehr, als dass Du Dich selbst wertschätzt? Finde Dich selbst und versuche nicht wie andere zu sein oder sie zu kopieren. Denn andere gibt es doch ohnehin schon genug. Stärke Deine Stärken und lerne auch Deine Schwächen zu lieben.

Mehr Leben heißt auch: Nimm Dich an, so wie Du bist. Sei ganz Du selbst.

Bist Du der Mensch, der Du sein kannst? Wie authentisch bist Du bei dem, was Du jeden Tag tust? Wie echt bist Du dabei? Oder bist Du jemand, der stark auf das hört, was andere sagen? Willst Du es vor allem den anderen recht machen?

Ich habe hier eine Erzählung der Gebrüder Grimm, die zeigt, dass es utopisch ist zu meinen, es jedermann recht machen zu können.

Weit weg von den Menschen lebte ein Vater mit seinem Sohn. Als der Sohn größer wurde, hatte er einen Wunsch. "Ich möchte mich in der Welt umsehen und hören, was andere Menschen so meinen", sprach er zu seinem Vater. Dieser schüttelte den Kopf. "Wünsch Dir das nicht, mein Sohn. Denn jeder sagt nämlich etwas anderes. Was Du auch tust, nie kannst Du es allen recht machen." "Das glaube ich nicht", sagte der Sohn und gab nicht eher Ruhe, bis sich der Vater mit ihm aufmachte. So zogen sie in die Welt hinaus. Der Vater schritt voran, sein Sohn ging neben ihm und am Halfter trabte der Esel. So begegnete ihnen ein Bauer, der sprach: "Warum lasst ihr den Esel müßig gehen? Er kann doch einen von euch tragen." Da rief der Sohn guter Dinge: "Der Mann hat recht. Vater, steig auf!"

Gesagt, getan. Der Vater setzte sich auf den Esel und der Sohn lief nebenher, bis sie auf zwei Wanderer trafen. Einer der Wanderburschen stieß seinen Kumpel in die Rippen und sagte: "Es ist eine Unverschämtheit, dass der Vater reitet und den Jungen zu Fuß gehen lässt." Sie schüttelten den Kopf und zogen ihres Weges. Vater und Sohn schauten sich an und tauschten die Rollen. Der Sohn ritt auf dem Esel voraus und der alte Mann lief zu Fuß hinterher.

Bald trafen sie eine Frau, die im Wald Holz gesammelt hatte. Sie sah die beiden und schimpfte: "Es ist eine Schande, dass der Vater zu Fuß geht, während das feine Söhnchen reitet." Kopfschüttelnd zog sie weiter. Der Sohn schämte sich und meinte zum Vater: "Die Frau hat recht. Setz Dich zu mir auf den Esel, Vater."

Gemeinsam ritten sie weiter,  bis ihnen die Kutsche eines feinen Herrn entgegenkam. Sie plauderten über Handel und Wandel miteinander. Beim Abschied sprach der vornehme Herr: "Der treue Esel wird bald eingehen, wenn er die schwere Last von zwei Personen weiterhin schleppen muss." So beschlossen sie, das Tier gemeinsam zu tragen. Sie banden ihm ein breites Leinenband um seinen Leib, steckten eine Stange hindurch und hoben sich jeder ein Ende davon auf die Schulter. Ein paar Stunden hatten sie den Esel geschleppt, als sie an ein Wirtshaus kamen. Davor saßen fröhliche Leute. Einer schrie: "Seht die Dummköpfe dort! Die tragen ihren Esel, anstatt auf ihm zu reiten!" Alle lachten. "Wenn die beiden schon nicht reiten wollen, warum führen sie den Esel denn nicht am Halfter hinter sich her?" "Warum tun wir nicht, was die Leute sagen?" fragte der Sohn. "Weil wir so von zu Hause losgezogen sind", antwortete der Vater. "Um es allen recht zu machen, bin ich geritten, bis Du und sind wir beide geritten. Wir haben den Esel sogar getragen." "Kann man es denn keinem Menschen recht machen?" fragte der Junge. "Nein, das kann man nicht, mein Sohn, wie Du ja selbst gesehen hast", sprach der weise Vater. Beide waren froh und glücklich, als sie abends wieder friedlich in ihrer gemütlichen Hütte saßen.

Ich glaube, wir tun viele Dinge nicht, weil wir daran denken, was andere dann über uns denken könnten.

Die Meinung anderer ist uns häufig wichtiger als die Entfaltung der eigenen Wünsche und des eigenen Potenzials. Doch damit grenzen wir uns ein. Wenn Du es allen recht machst, sind alle zufrieden außer Dir. Verstecke nicht, was Dich von anderen unterscheidet. Auch wenn das manchmal Mut erfordert.

Der Modeschöpfer Karl Lagerfeld hat einmal gesagt: "Persönlichkeit fängt dort an, wo der Vergleich aufhört!"

Knapp sieben Milliarden Menschen leben auf diesem Planeten. Ungefähr 80 Milliarden Menschen lebten und leben auf diesem Planeten. Doch Dein Fingerabdruck, dieser kleine, einen Quadratzentimeter große Bereich ist einzigartig. Diesen Abdruck gibt es nur einmal auf dieser Welt. Die Iris in Deinem Auge: Sie ist einzigartig. Auch Deine Stimme: Sie ist einzigartig. Auch Deine DNS: Sie ist einzigartig. Du bist, wie jeder andere Mensch auch, ein einzigartiges göttliches Wesen.

Was sind Deine weiteren Einzigartigkeiten? Wie lebst Du sie, Deine Einzigartigkeiten? Erlaube es Dir, auch anders zu sein. Das, was andere über Dich denken oder auch sagen, ist deren Problem. Es braucht Dich nicht zu interessieren.

Und obwohl jeder Mensch eine Einzigartigkeit besitzt, vergleichen sich doch viele lieber mit anderen, als ihre eigene Einzigartigkeit zu entdecken, sie zum Strahlen zu bringen und sie zu leben. Vergleiche Dich nicht mit anderen, sondern nur mit Deinem ehemaligen Ich. Produziere immer stärker Ergebnisse, die im Einklang mit Deinem Selbstbild sind. Mache Dir klar, dass Du wichtig und bedeutend bist.

Was würde der Welt fehlen, wenn es Dich nicht gäbe? Was würde Deiner Firma fehlen, wenn es Dich nicht gäbe? Was würde Deiner Familie fehlen, wenn es Dich nicht gäbe? Was würden den anderen Menschen fehlen, wenn es Dich nicht gäbe? Welcher Nutzen würde der Welt fehlen, wenn es Dich nicht mehr gäbe? Welche Lücke würdest Du hinterlassen, wenn Du nicht mehr wärst?

Denn wenn Du ganz Du selbst bist, sagst Du die Wahrheit immer auf eine ganz bestimmte Art und Weise. Welche Wahrheit erfahren ich und die Welt von Dir? Du fühlst Dich immer freier, wenn Du Dich selbst immer besser erkennst und wenn Du der sein kannst, der Du sein willst.

Nimm Dir keine Auszeit von Deinem wahren Ich, denn es ist immer bei Dir.

Akzeptiere Dich selbst, nimm Dich an und sei mit der Welt im Reinen. Keiner kann Dir Liebe von außen geben, wenn Du sie nicht selbst in Dir trägst. Du bist das Größte und Beste, was Du von Dir zu geben hast. Gibt Dein Bestes und sei einfach Du selbst. Und nur aus dieser inneren Stärke und Harmonie heraus kannst Du auch ein echtes Vorbild für andere Menschen sein.

Sei Dir immer bewusst: Du bist gut, so wie Du bist! Stehe zu dem, wer Du bist. Du bist Du!

Entdecke in Dir, was möglich ist!
Dein Jürgen Zwickel

 

Mehr Leben braucht das eigene Sein

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