Oh Mann, das ist aber schwer. Zwölf habe ich schon und die drei werde ich doch irgendwie noch schaffen…Mit letzter Kraft schaffe ich die 15. Liegestütze und lasse mich dann einfach auf meinen Bauch fallen. Diese 15 Liegestütze waren schwer für mich. Verdammt schwer. Obwohl ich sportlich sehr aktiv war und es immer noch bin, fielen mir Liegestütze sehr schwer…Da war ich von meinem besten Lebenslevel sehr weit entfernt
Das war vor einigen Jahren. Und wie sieht es heute bei mir mit diesen Liegestützen aus? 15 Liegestütze mache ich heute zu jeder Zeit und an jedem Ort mit Leichtigkeit. Ja, das kann ich hier so schreiben weil es wirklich so ist. Doch was hat dazu geführt, dass mir 15 Liegestütze vor einigen Jahren noch unheimlich schwer fielen und ich heute mehr als die doppelte Anzahl mit einer Leichtigkeit machen und durchdrücken kann?
Es gibt nur ein Wort dafür: Disziplin! Ja, es war nichts anderes als Disziplin. Ab einem gewissen Zeitpunkt habe ich angefangen, jeden Tag fünf Liegestütze zu machen und nach einigen Tagen um eine Liegestütze zu steigern. Das machte ich solange, bis ich irgendwann 50 und mehr Liegestütze mit einer zuvor nie gekannten Leichtigkeit durchdrücken konnte. Und meine These, die auch zu einem Teil aus dieser Erfahrung heraus entstanden ist, lautet deshalb: Mehr Leichtigkeit braucht Disziplin!
Disziplin. Alleine das Wort lässt vielen Menschen ja schon einen kalten Schauer über den Rücken laufen. Und ich weiß wovon ich spreche, denn vor einigen Jahren war das bei mir noch ganz genauso. Viele verbinden mit dem Wort Disziplin nämlich Entbehrungen, Anstrengung, Enthaltsamkeit und wahrscheinlich noch einige Assoziationen mehr. Und damit ist das Wort Disziplin für die meisten von uns grundsätzlich und vor vorne herein schon negativ besetzt. Und das sind nicht gerade die besten Aussichten um wirklich zu starten, durchzuhalten und in eine erfolgreiche Umsetzung zu kommen.
Ich verbinde deshalb seit längerer Zeit mit dem Wort Disziplin andere Assoziationen. Ich verbinde Leichtigkeit, Freiheit, Wachstum, Selbstbestimmung und Stärke damit. Spürst Du den Unterschied? Spürst Du, welch eine andere Kraft und welch eine andere Motivation von diesen Assoziationen im Vergleich zu den vorherigen ausgeht?
Disziplin bedeutet: Das zu tun, was wir tun müssen dann zu tun, wenn wir es tun müssen!
Wir müssen verstehen, dass Disziplin uns zu mehr Leichtigkeit führt und verhilft. Egal in welchen Bereichen unseres Lebens auch immer. Denke doch einmal an Deine Schulzeit zurück. Wie schwer war es am Anfang, die ersten Buchstaben aufs Papier zu bringen. Ich kann mich auch noch sehr gut daran erinnern, wie schwer mir das fiel. Und heute? Da schreiben wir mit einer Leichtigkeit unseren Namen und müssen nicht mehr darüber nachdenken. Warum? Weil wir in der Schule mit einer gewissen Disziplin nach und nach immer besser das Schreiben gelernt haben. Und so ist es mit den meisten Dingen in unserem Leben.
Jeder heutige Profi hat einmal als absoluter Anfänger angefangen. Und nur durch die Disziplin und die Ausdauer über einen längeren Zeitraum haben sich die Dinge entwickelt und fielen mit der Zeit immer leichter und leichter. Wir überschätzen teilweise, was wir in einem halben Jahr schaffen und unterschätzen total, was wir in drei oder auch fünf Jahren mit Disziplin und „dran bleiben“ schaffen könnten.
Wie sieht es bei Dir derzeit aus? In welchen Lebensbereichen oder auch Tätigkeiten spürst Du derzeit vielleicht eine gewisse Schwere? Könnte es sein, dass Du mit einer entsprechenden Disziplin über einen längeren Zeitraum die Schwere nach und nach in Leichtigkeit verwandeln könntest? Und sei jetzt bitte ganz ehrlich zu Dir!
Ja, ich weiß nur allzu gut selbst, dass das mit der Disziplin uns in manchen Bereichen einfacher fällt, und es in manchen Bereichen schwerer ist. Wir beginnen oft viele Dinge und schaffen es jedoch nicht, mit Disziplin und Ausdauer dann auch dranzubleiben. Wir verlieren unseren Fokus. Wir lassen uns ablenken.
Warum ist das häufig so? Wir müssen verstehen lernen, dass unser Handeln und Umsetzen sich in vier Phasen unterteilt. Die erste Phase ist die Phase der Begeisterung und des Enthusiasmus. Vielleicht kennst Du das auch: Du hast Dir etwas Neues vorgenommen oder Du willst wieder etwas aufleben lassen und bist am Anfang mit richtigem Feuereifer dabei. Der Reiz des Neuen verschafft Dir zu Beginn eine gewisse Euphorie. „Na klar, das kriege ich doch hin“, sagst Du Dir und alles fühlt sich gut und durchaus leicht an. Doch leider hält diese Phase bei den meisten Menschen häufig nicht sehr lange an. Dann wird sie abgelöst von der sogenannten Phase des Alltags. Das Neue ist jetzt nicht mehr wirklich neu. Es liegt kein besonderer, oder zumindest nur noch sehr wenig Reiz darin, das zu tun, das man anfangs noch mit Feuereifer getan hat. (Das war auch mit meinen regelmäßigen Liegestützen nach einigen Tagen so…) Vielleicht fühlt es sich jetzt auch schon hier und da ein wenig schwer an. Und wenn das der Fall ist, dann erwartet uns Phase drei: Die Phase des Stockens und des Rückschlags. Und genau hier entscheidet es sich jetzt, ob Du durch diese Phase hindurchgehst und ob Du dranbleibst auf Deinem Weg zu mehr Leichtigkeit und Disziplin zeigst, oder eben nicht.
Damit Du zukünftig auf Deinem Weg zu mehr Leichtigkeit in den verschiedensten Bereichen Deines Lebens durch diese Phase des Stockens und des Rückschlags, die immer wieder kommen und auftreten werden, besser hindurch kommst und dranbleiben kannst, habe ich für Dich vier Selbsterkenntnisfragen, die Du Dir in solchen Momenten immer stellen solltest. Denn diese Selbsterkenntnisfragen bringen Dir neue Klarheit, Motivation und Energie.
Selbsterkenntnisfrage 1:
Was hält Dich jetzt vom Handeln zurück?
Es sind meist Hindernisse, die Du für Dich jetzt siehst bzw. die mit der Situation zusammenhängen. Mache sie Dir klar und richtig bewusst. Denn mit dieser Klarheit wirst Du wieder ganz anders weitermachen können.
Selbsterkenntnisfrage 2:
Was ist Dein Vergnügen, Deine Freude, Deine Befriedigung, wenn Du handelst?
Mache Dir mit dieser Frage klar, was Dich alles positiv erwartet, wenn Du jetzt dran bleibst, Disziplin und Ausdauer zeigst und weiter handelst. Spüre dabei, wie die positiven Emotionen in Deinem Körper geweckt werden und Dich so wieder leichter ins Tun bringen.
Selbsterkenntnisfrage 3:
Was ist der langfristige Vorteil, wenn Du jetzt handelst?
Es ist Dein Ziel, das in der Ferne liegt. Stelle Dir dazu ein großes Ziel vor, das Dich wirklich inspiriert und motiviert, mit Feuer erfüllt und Dein Herz zum Brennen bringt.
Selbsterkenntnisfrage 4:
Was wird es Dich kosten, wenn Du jetzt nicht handelst?
Was wir auch immer tun oder auch nicht tun, es kostet uns einen Preis. Mache Dir mit dieser Frage bewusst, was es Dich kostet, wenn Du jetzt nicht weiter dranbleibst. Wenn Du diese Frage für Dich beantwortet hast, entscheide Dich dann klar, ob Du wirklich bereit bist, diesen Preis zu bezahlen. Und dann bezahle ihn.
Wenn Du durch diese Phase des Stockens und Rückschlags mit Disziplin und Ausdauer durchgegangen und drangeblieben bist, dann erwartet Dich in Phase vier die Phase des Erfolgs, der Belohnung und Du spürst eine neue Leichtigkeit. In dieser Phase erkennst Du dann auch, dass sich alles zuvor auch wirklich geloht hat und Du entdeckst hier wieder aufs Neue in Dir, was möglich ist und kommst so nach und nach auf Dein bestes Lebenslevel.
Mehr Inspiration und wertvolle Impulse für „Dein bestes Lebenslevel“ findest Du in meinen Büchern (einfach auf den Text klicken):
Buch: Entdecke in Dir, was möglich ist – mehr Leichtigkeit, mehr Leistung, mehr Leben
Buch: Lebe DEIN Potenzial – 10 Schritte, die Dein Handeln und Leben positiv verändern
Buch: Starke Augenblicke der Motivation
Entdecke in Dir, was möglich ist!
Dein Jürgen Zwickel