Genie im Schlafmodus

Ich frage mich immer häufiger, wie es sein kann, dass so ein intelligentes Wesen wie wir Menschen, sich individuell und auch kollektiv so viel Schaden zufügen?

Warum fällt es uns so schwer, uns an dem auszurichten, uns an dem zu orientieren, was uns gut tut?

Warum bleiben wir in ungesunden oder auch faulen Kompromissen stecken, anstatt nach dem besten Entwurf für unser Leben, nach dem besten Genie in uns zu streben?

Warum folgen wir häufiger dem Zwang und dem Druck anstatt der Freude?

Sind wir alle doof?

Nein! Im Gegenteil. Wir Menschen haben dies genauso von klein auf gelernt. Wir sind Opfer einer großen, gesellschaftlich geprägten Konditionierung. Wir sind mit Überzeugungen in Verbindung gekommen, die genau dies vermittelt haben.

Geboren wurden wir alle mit einem riesigen Potenzial in uns. Wir alle waren sozusagen Potenzialgenies. Jeder von uns für sich war ein kleines Genie. Jeder für sich ein Einstein in seiner Art. Ausgestattet mit einem unbegrenzten Potenzial und dem starken Bedürfnis zu wachsen und größer zu werden.

Wir wollten etwas Besonderes werden. Alles schien uns möglich. Grenzen kannten wir nicht. Wir wollten die Welt entdecken, entschlüsseln, neue Landschaften sehen und neue Berge besteigen. Das Genie in uns hüpfte regelrecht vor Freude bei diesen Gedanken.

Wir haben etwas ausprobiert. Wir sind hingefallen und wieder aufgestanden. Wenn uns etwas gut getan hat, haben wir es verstärkt. Wenn etwas nicht so gut für uns war, haben wir es eben gelassen. Wir konnten uns auf unsere Instinkte verlassen. Auf unser Bauchgefühl. Auf unser Herz.

Stelle Dir einmal vor, wir hätten unser Potenzial, das in jedem von uns steckt, in dieser Geschwindigkeit, mit dieser Offenheit und Neugier weiter entwickelt? Was wäre wohl passiert? Ist das nicht eine interessante Vorstellung?

Doch wir haben mit der Zeit auf ein weiteres tiefes Bedürfnis in uns gehört. Das Bedürfnis nach Verbundenheit und Sicherheit. Wir alle wollen doch dazu gehören, oder etwa nicht? Du genauso wie ich. Also haben wir uns angepasst. Nach und nach immer mehr! Und dabei passierte folgendes: Wir nahmen immer mehr die oberen Grenzen wahr: Der Freude, der Begeisterung, der Leidenschaft, der Lebendigkeit…

Wir lernten was man darf und was nicht. Was man von uns erwartet und was wir besser bleiben lassen sollten. Wir bekamen gesagt, was möglich ist und was eben nicht möglich ist. So wurde nach und nach unser inneres Genie in den Schlaf gewogen. Mal schneller, mal langsamer aber immer stetig.

In der Schule lernten wir vieles. Aber nicht, wie wir es schaffen, unser inneres Genie zu entfalten und zum Strahlen zu bringen. Wir lernten auch nicht, was es heißt, glücklich, mit Begeisterung und dieser grenzenlosen Leidenschaft einer persönlichen Aufgabe nach zu gehen. Stattdessen lernten wir all das, was andere Menschen für unsere Zukunft alles als wichtig erachteten.

Der Hirnforscher Prof. Gerald Hüther sagt: „Bevor wir in die Schule kommen, sind 99 Prozent der Kinder Genies. Danach sind es nur noch 3 Prozent.“

Nach und nach lebten wir immer stärker von außen nach innen. Aber nicht mehr von innen nach außen. Mit der Zeit verloren wir auch immer mehr das Gespür, was uns wirklich wichtig ist. Wir folgten stärker unserem Verstand, als unserem Herzen. Wir verloren unsere Träume und richteten uns nach der Norm aus. Früher oder später wurde so jeder ein Bestandteil der Herde. Die meisten bekommen so eine Identität, die ihnen von außen mit der Zeit gegeben wurde. Doch wie passend ist solch eine Identität wirklich?

Heute bewegen sich unsere Gedanken in fest eingefahrenen Bahnen. Ein anderes Wort dafür: Glaubenssätze. Da wir nur sehen und hören können, was wir glauben, schauen wir jeden Tag auf eine Welt, die uns bestätigt, dass wir Recht haben. Wenn andere unsere Sichtweise dann in Frage stellen, verteidigen wir unsere Mauern. Und das Wichtigste und Nachdenkenswerterste: Wir geben unsere Überzeugungen und Begrenzungen an unsere liebsten Menschen, an unsere Kinder, weiter.

Ich lade Dich ein über das einmal nachzudenken. Denn wahrscheinlich denkst auch Du, wie wir alle, in einem vorgefertigten Denkkanal. Und das Fatale dabei ist: Dieser Kanal fühlt sich so wahr an. Wie meine ich das?

Stelle Dir einmal vor, jemand erzählt Dir von einem Traum, der außerhalb Deines Denkkanals, Deiner persönlichen Komfortzone liegt. Wie reagierst Du darauf? Bist Du neidisch, traurig oder tust Du den Traum vielleicht als Hirngespinst ab?

Wenn wir clever sind, lassen wir uns von solchen Dingen, die uns begegnen, inspirieren. Wir sollten uns es dann gestatten, diesen Funken der Begeisterung in uns zu erzeugen und nach und nach stärker werden zu lassen. Dadurch wecken wir auch unser inneres Genie nach und nach wieder auf und machen es lebendig. Denn das ist möglich. Wecke Dein Genie wieder zu einem neuen Leben in Dir. Wie?

Heute und hier mit dieser Frage:

Wann hast Du das letzte Mal etwas zum wirklich ersten Mal gemacht? Was machst Du in den nächsten fünf Tagen zum ersten Mal?

Und dann sei gespannt, wie sich das anfühlt und was mit Deinem inneren Genie passiert. Ich wünsche Dir dabei viel Erfolg und viele tolle Erlebnisse!

Für mehr Potenzialentfaltung gibt es mein Buch: Lebe DEIN Potenzial. Einfach hier klicken!

In DIR steckt mehr!

Dein Jürgen Zwickel

Genie im Schlafmodus

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